Smart Devices und der Umgang damit

Ein schneller Blick auf die Smartwatch, um einen Anruf anzunehmen, dann die „Smart Glasses“ aktivieren, um das Navi einzuschalten. Was würden wir in unserem Alltag nur ohne diese smarten Geräte machen? Und das ist nur der Anfang! Gerade in einer sich immer stärker digitalisierenden Arbeitswelt sind diese kleinen Helfer nicht mehr wegzudenken. Im Rahmen des Forschungsprojekts „(Re)Shape Automotive Industry: Upskilling und Reskilling“ haben wir die Psychologin Verena Blumberg von der Technischen Universität Braunschweig eingeladen, um Einblicke in ihre Forschung zu erhalten. Gemeinsam mit Prof. Kauffeld führte sie eine Studie durch, die sich mit Kompetenzen und Wegen der Kompetenzentwicklung in der Industrie 4.0 beschäftigt. Im Folgenden präsentieren wir die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Studie.

Die genannten und andere digitale Werkassistenzsysteme sind Teil der „Smart Factory“. In dieser wird die veränderte Produktionsarbeit und industrielle Wertschöpfung durch Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung aller beteiligten Akteure geprägt. Mithilfe dieser Systeme können Herausforderungen neuer Produkte bewältigt, die Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten und die Mitarbeiter entlastet werden.

Man unterscheidet zwischen mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets, die bereits weit verbreitet sind, und „Smart Wearables“. Dazu gehören Smartwatches, Smart Bracelets, Smart Glasses und sogar Smart Clothing wie Smart Shirts. Diese Geräte gewinnen immer mehr an Bedeutung und werden die Arbeitswelt nachhaltig verändern. Ihre Einsatzbereiche in der Produktion umfassen beispielsweise Arbeitsschutz, Kommunikation, Management, Organisation, Qualifizierung und Qualitätssicherung.

Doch nicht nur die Technologie verändert sich, auch die Kompetenzen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen entsprechend angepasst werden. Im Rahmen der Studie wurde ein Kompetenzmodell für Produktionsmitarbeitende entwickelt. Die Daten basieren auf Interviews mit Experten und Expertinnen aus Wirtschaft, Politik und betrieblicher Praxis. Das Modell umfasst verschiedene Klassifizierungen von Kompetenzen sowie individuelle Ansätze zur gezielten Kompetenzverbesserung.

Insgesamt wurden 18 Kompetenzen identifiziert: Fachkompetenzen (z. B. Fachwissen, handwerkliche Fertigkeiten, prozessorientiertes Denken), Methodenkompetenzen (z. B. Flexibilität bei Strategien, Analysefähigkeiten), Sozialkompetenzen (z. B. Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten) sowie Selbstkompetenzen (z. B. Anpassungsfähigkeit, Belastbarkeit, Eigenverantwortung). Sieben dieser Kompetenzen sind digitale Kompetenzen, darunter die Erstellung digitaler Inhalte, Datenschutz, IT-Kenntnisse und weitere.

Das Modell beinhaltet auch individuelle Ansätze zur Erlangung neuer Kompetenzen. Dazu gehören laut der Studie formale Wege wie betriebsinterne Schulungen oder Anleitung durch Kollegen, nicht-formale Wege wie digitales Lernen oder selbstgesteuertes Lernen mit Medien sowie informelle Wege wie das Lernen im Arbeitsprozess selbst.

In der Smart Factory werden nicht nur Technologien zunehmend Teil effektiver Arbeitsprozesse, sondern auch die Verflechtung von Arbeit und Lernen rückt immer stärker in den Vordergrund. Die Studie möchte diese Verbindung untermauern und zur Umsetzung empirisch gestützter Verfahren zur Verbesserung der Mitarbeiterkompetenzen aufrufen.

Link zur Studie: https://link.springer.com/article/10.1007/s11612-021-00579-5

Für welche Zwecke nutzen Sie im Alltag Ihre Smart Devices und Smart Wearables, und welche Kompetenzen würden Sie gerne in diesem Zusammenhang erwerben? Teilen Sie uns Ihre Meinung gerne in den Kommentaren mit!

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