Wichtigkeit von guten Onboarding-Prozessen

Am 26. Mai 2023 hat sich der Beirat im Projekt (Re)Shape, bestehend aus Dr. Uwe Horn (IAV GmbH), Johannes Katzan (IG Metall), Gerrit Wolske (Bundesagentur für Arbeit) und Dr. Norbert Gebbe (Automotive Agentur Niedersachsen), zusammen mit Frau Prof. Dr. Kauffeld (Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie) hier in Braunschweig getroffen. Der Beirat wurde bei diesem Treffen mit einem Mitglied aus dem erweiterten Kreis ergänzt und wir haben uns gefreut, Dr. Benedikt Ritterbach, Salzgitter Mannesmann Forschung, begrüßen zu dürfen. Der Beirat trifft sich 3 – 4 Mal im Jahr, um aktuelle Themen in der Transformation zu diskutieren, sich über Best-Practice Beispiele auszutauschen und Weiterbildungsbedarfe zu identifizieren.
 
In diesem Treffen wurde der Gesetzesentwurf zur Aus- und Weiterbildung von Gerrit Wolske (Bundesagentur für Arbeit) vorgestellt und hinsichtlich der Nutzbarkeit in Unternehmen diskutiert. Hier ging es vor allem um Berufsorientierungspraktika, die Reform der Weiterbildungsförderung und die Einführung eines Qualifizierungsgeldes. Ziel der Gesetze ist es lebensbegleitendes Lernen für die Arbeit von morgen zu ermöglichen.
 
Darüber hinaus wurde von Dr. Lisa Thiele (Kauffeld & Lorenzo) der „Prozesslotse“ vorgestellt – ein Tool, um Mitarbeitende beim Onboarding zu begleiten. Das Motto: Mitarbeitende nicht nur FINDEN (was derzeit für viele Unternehmen herausfordernd ist), sondern BINDEN (um teure Frühfluktuation zu vermeiden)! Weitere Informationen und ein Interview mit Frau Prof. Dr. Kauffeld zu dem Thema finden Sie unter: Onboarding-Tool – Prof. Dr. KAUFFELD & LORENZO (kauffeld-lorenzo.de)

Das Thema ist in den Unternehmen angekommen. Lösungen liegen allerdings oft noch nicht vor – so die Einschätzung. Der Prozesslotze kann natürlich auch genutzt werden, um Transformationsprozess in Unternehmen zu gestalten und zu begleiten und dies sowohl betrieblich als auch überbetrieblich. Darüber hinaus wird großes Potential gesehen einen gesellschaftlichen Beitrag zum Onboarding und schnelleren Integration in den Arbeitsmarkt von Personen aus dem Ausland zu leisten.
Hierzu werden Ansprechpartner gesucht!

Zum Abschluss wurden wichtige Meilensteine im Projekt (Re)Shape besprochen, wie der Einsatz des TechTrucks, das Planspiel  oder der Start unserer TechTalk-Reihe ab September – mehr dazu bald!

Exkursbox: Der Prozesslotse zum Onboarding

Onboarding Prozesse sind insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels immer wichtiger und gefragter. Die Forschung zeigt, dass durch erfolgreiche Onboarding-Prozesse Fluktuation verhindert und Leistung und Bindung der Mitarbeitenden erhöht werden können. Beim „Prozesslotsen“ handelt es sich um ein webbasiertes Tool, das die Begleitung und vollautomatische Aussteuerung von digitalen, strukturierten und zielgruppenspezifischen Einarbeitungsprozessen ermöglicht. Die Onboarding-Inhalte können einfach angelegt und zu standardisierten, strukturierten Prozessen zusammengestellt werden. Onboardees und die im Onboarding-Prozess beteiligten Personen erhalten die für sie relevanten Inhalte sukzessive und zum passenden Zeitpunkt ausgespielt und sind jederzeit optimal informiert.

Wie läuft der Onboarding Prozess ab?
Der Onboarding Prozess kann unterteilt werden in das Preboarding, also die Vorbereitungsphase, die Orientierungsphase und die Integrationsphase. Der Prozess beginnt mit dem Preboarding. Dieses beinhaltet die Klärung der Formalia (z.B. Unterschreiben des Arbeitsvertrages), die Vorbereitung von Arbeitsmitteln und die Absprache der Verantwortlichkeiten. Zudem müssen die Erwartungen der Organisation an die Bewerbenden klar kommuniziert werden. Die Vorbereitungsphase endet mit dem Arbeitsbeginn des neuen Arbeitnehmenden. Daraufhin findet in den ersten drei Monaten die Orientierungsphase im neuen Arbeitsumfeld statt. Dabei ist es wichtig, alle notwendigen Informationen bereitzustellen, was bspw. über ein Paten-System erfolgen kann, und kann durch Führungspersonen unterstützt werden. Ebenso können digitale Tools verwendet werden, um die wichtigsten Informationen für das Onboarding komprimiert und verständlich zu vermitteln, wie es auch bei unserem „Prozesslotsen“ der Fall ist. Die letzte Phase des Onboardings, die Integrationsphase, spielt sich in der Regel in den ersten 6-12 Monaten ab. Dabei sollen sich neue Arbeitnehmende integriert und gut im Unternehmen aufgehoben fühlen. Durch Feedback von Kolleg:innen und Führungspersonen können außerdem mögliche Unsicherheiten reduziert werden.

Was sind die Vorteile des Onboarding-Tools „Prozesslotse“?
Die Vorteile bei der Nutzung des Prozesslotsen sind zahlreich. Zum Einen können klare Zuständigkeiten definiert werden, indem Aufgaben zum richtigen Zeitpunkt konkret zugewiesen werden. Die Informationen werden den Onboardees schrittweise und im passenden Moment zur Verfügung gestellt. Dadurch werden die Reflexion und der Praxistransfer unterstützt und die Anpassung des Onboardees wird gefördert. Zum Anderen werden Onboardees zum Mitdenken angeregt, können sich selbst Ziele setzen und schnell in den Austausch mit Kolleg:innen treten. Außerdem sind der aktuelle Stand und der jeweilige Fortschritt durch eine übersichtliche Prozess-Darstellung ersichtlich und die Onboardees können Feedback erhalten. Für die Organisationen wird außerdem der Aufwand im Onboarding reduziert, da Prozesse vereinheitlicht werden können und alle Beteiligten immer optimal informiert sind, ohne dass ein Mehraufwand für die Beteiligten entsteht. In Zeiten der Digitalisierung und der höheren HomeOffice Rate nach Corona eigenen sich digitale Tools dabei für das Onboarding besonders.

Hier geht es zum Download des Onboarding Tools: Onboarding-ID_Board-Produktblatt-DINA4.indd (kauffeld-lorenzo.de)

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